Demokratie-Wettbewerb: Projekt mit Preis ausgezeichnet

Oberschule am Waller Ring unter den Gewinnern des Bundeswettbewerbs „Demokratisch Handeln“. Ein Bericht von Anne Gerling (Stadtteil-Kurier West 15.04.2024)

Die Oberschule am Waller Ring hat mit dem Projekt DWDMIU einen von 50  Hauptpreisen beim Bundeswettbewerb „Demokratisch Handeln“ gewonnen. Den Kinder- und Jugendwettbewerb zur Förderung der demokratischen Kultur gibt es seit 1990. Ausgezeichnet werden dabei Demokratieprojekte aller Art aus dem schulischen und außerschulischen Bereich.

Die 50 Hauptgewinner sind eingeladen, Mitte Juni ein dreiköpfiges Team zum Junify Demokratiefestival in Berlin zu entsenden. Drei Tage lang können sie dort an Workshops teilnehmen, andere Projekte kennenlernen und sich mit anderen Preisträgern aus ganz Deutschland austauschen und vernetzen.

DWDMIU steht für „Die Würde des Menschen ist unantastbar“: Artikel 1 des Grundgesetzes. Den Schriftzug hatten vor fünf Jahren zum 70.  Geburtstag des Grundgesetzes Schülerinnen des siebten Jahrgangs erfunden und zum zentralen Bestandteil einer Kampagne gegen Hass im Internet und im realen Leben an der Schule gemacht. Mittlerweile ist DWDMIU (das sich „Dewedemiu“ spricht) zu einer Marke geworden, die ein Dach für sehr viele unterschiedliche Aktivitäten auch außerhalb des Unterrichts bietet.

Diese konzipieren mittlerweile die Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen  5 bis 10 vollständig selbst: Sie erstellen Videos und Sharepics –  das sind Bilder mit Texten, die in den sozialen Medien geteilt werden können  – und designen Aufkleber, pressen Buttons, gestalten T-Shirts oder Hoodies und organisieren außerdem Workshops, bei denen sie sich von Profis erklären lassen, wie sie diese Aktivitäten noch verbessern können.

Da die Gruppe ihre Marke bewusst offen hält und keine grundsätzlichen Beschränkungen für bestimmte Medien oder Aktionsformen existieren, finden alle Teilnehmer einen Platz, an dem sie sich mit ihren Ideen und Begabungen einbringen können. Finanziert werden die Aktionen durch Spenden und Preisgelder aus früheren Wettbewerben –  2019 war DWDMIU unter den Gewinnern des Wettbewerbs Dem Hass keine Chance der Bremer Landeszentrale für politische Bildung, 2020 gewann es den Publikumspreis Europa-Park Junior Club Award beim Deutschen Kinder- und Jugendpreis des Deutschen Kinderhilfswerks und 2021 den Kika Award.

Beim Wettbewerb „Demokratisch Handeln“ hat sich die Schule schon mehrfach beworben, wie Mitinitiator und Projektbetreuer Markus Delzer erzählt: „Diese Auszeichnung ist den Schülerinnen und Schülern besonders wichtig, weil hier ausdrücklich politisches Engagement gewürdigt wird.“ An der Schule am Waller Ring wird ihm zufolge auch immer wieder über Diskriminierung, Mobbing und Hass diskutiert. Für die Zukunft wünschen sich die jungen Preisträger Delzer zufolge vor allem, dass DWDMIU über ihre Schule hinaus als Symbol für Solidarität und Zusammenhalt noch bekannter wird.

Eine weitere nun bei „Demokratisch Handeln“ ausgezeichnete Schule aus dem Bremer Westen: Die Neue Oberschule Gröpelingen (NOG) mit dem Projekt „Meine Handlung zählt“, bei dem sich Neuntklässler intensiv mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen und Ideen dazu entwickeln, wie sie im Schulleben, aber auch im unmittelbaren sozialen Umfeld und in der gesamten Stadt auf mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz hinwirken können.

Als drei weitere Gewinnerteams aus Bremen können Mitte Juni Delegationen der Projekte „Kippebloggt“ (Kippenberg-Gymnasium), Jugendaktions-Büro (Alexander von Humboldt-Gymnasium) und „Gerechtes Wohnen für junge Menschen in Bremen“ (Bremer Jugendring) nach Berlin reisen.

Schon im November vergangenen Jahres bei der „Nacht der Jugend“ im Bremer Rathaus stellten (v.l.) Elisabeta Preysi, Emma Eisenhut, Merle Sophie Wenke und Laura Jane Annika Niehaus das Projekt DWDMIU vor.